Statistisch leben in Deutschland im heiratsfähigen Alter mehr Männer als Frauen. In AB-Kreisen wird immer wieder diskutiert, dass es deshalb doch logisch sei, dass ein paar Männer übrig blieben. Das seien dann die ABs.
Hier einige Argumente, die ein anderes Bild zeichnen:
- Es gibt es wesentlich mehr ABs als ‚rechnerisch übrige Männer‘.
- Es gibt auch weibliche ABs, obwohl die Frauen ja in der Mehrheit sind. Zur Situation der weiblichen ABs werde ich an anderer Stelle noch kommen.
- Es gibt regionale Unterschiede in der Geschlechterverteilung, die deutlich stärker ausgeprägt sind als das beim bundesweiten Mittel der Fall ist. An Orten mit Frauenüberschuss (z.B. in der Nähe von pädagogischen Hochschulen) dürfte es dann ja eigentlich keine männlichen ABs geben. Gibt es aber trotzdem.
- Beziehungen sind dynamisch. Sie werden eingegangen, halten eine bestimmte Zeit und werden oft wieder aufgegeben. Jedes mal werden die Karten neu gemischt.
Die Mathematik ist nebensächlich, Paare werden ja nicht ausgelost. Worauf es ankommt ist die eigene Attraktivität. Wie stehe ich zu mir selbst? Kann ich jemand anderes von mir überzeugen, oder zumindest neugierig auf mich machen? Es hilft, gut auszusehen. Es hilft, viel Geld zu haben. Es hilft, gebildet zu sein. Das Allerwichtigste ist aber, dass ich gut in Kontakt gehen kann. Das ist tatsächlich ein Handwerk, das man lernen kann. Gerade wir Männer tun das oft auf dem ‚zweiten Bildungsweg‘ in den Begegnungen mit Frauen oder in Selbsterfahrungskursen oder z.B. in Coachings.
Das AB-Problem ist komplizierter, als einfach Männlein und Weiblein abzuzählen. Dadurch hat man es aber auch zu einem guten Stück selbst in der Hand, wie man rüber kommt und welche Chancen man hat.